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61. Pot de départ

 

Wie es die Tradition im CRIJ so will, gebührte auch mir eine offizielle Verabschiedung im Büro. Wir versammelten uns also alle im Innenhof, um der Rede des Direktors zu lauschen. Danach war ich an der Reihe. Tja, ich hatte zwar nichts vorbereitet, nicht mal drüber nachgedacht, was ich sagen würde, aber irgendwie hat es dann eh wiedermal geklappt, spontan bissl was zu plaudern.

 

Natürlich war auch wieder für das leibliche Wohl zu sorgen, und so bereitete ich kurzerhand eine ganz österreichische Köstlichkeit vor: Vanilleeis mit Kürbiskernöl. Der erste Blick meiner Kollegen auf das mit grünem Öl überschüttete Eis war nicht sehr vielversprechend. Nur ganz zögerlich trauten sie sich einer nach dem anderen, die Spezialität zu probieren. Doch plötzlich ging ein genüssliches Raunen durch die Runde. „Hm“ und „oh“ und „aber das hätt ich ja nicht gedacht!“ und „esst ihr das ständig in Österreich?“ und „super, diese nussig-süße Mischung!“. Danke, freut mich! War ja echt keine Vorbereitungsarbeit, aber wirklich eine Spezialität und alle waren glücklich. Zu guter Letzt wurden mir dann noch eine Menge Geschenklein überreicht: Bücher, Filme, Tassen, Liederheftchen, Karamellbonbons sowie ein nettes Kärtchen, in da mir alle Kollegen ein paar liebe Zeilen geschrieben haben.

 

Ich fand es schön und das Weggehen erleichternd, eine offizielle Verabschiedung mit den Kollegen zu haben, und nicht in emotionaler Aufgebrachtheit zwischen Tür und Angel für jeden noch die richtigen Worte finden zu müssen. Also wieder einmal tiefer in die Struktur des CRIJ geblickt und Erfahrungen und Ideen für später gesammelt.